Zweite Klasse nach Jaipur.

Das Ajmeri-Gate.

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Opferblüten-Händler.

Das Observatorium.

Jaipur

Das 2. Klasse Ticket habe ich schon am Tag nach meiner Ankunft in Bikaner gekauft. Bessere Klassen waren nicht mehr frei. Man sitzt sich auf auf 3er Bänken gegenüber. Da der Zug nur maximal zu einem Drittel voll wird, habe ich die ganze Fahrt eine Bank für mich alleine und kann mich auch ab und zu mal hinlegen. Das ist ganz praktisch, da wir bei der Abfahrt um 5:00 Uhr noch tiefschwarze Nacht haben und sowieso nichts zu sehen ist. Durch die überall offenen, aber vergitterten Fenster wird ständig Sand reingeblasen und die beiden Inder mir gegenüber versuchen regelmässig ihre Bank zu säubern. Eine Sisyphus-Arbeit, die ich gar nicht erst anfange. Während der Fahrt kommen wir durch die beeindruckenden Marmor-Brüche von Makrana und durchqueren den Sambhar Salzsee. Kurz nach 12 Uhr erreichen wir Jaipur. Ich lasse mich zum Atithi-Guesthouse bringen und bin schwer beeindruckt. Die Beschreibung bzgl. Sauberkeit in den Reiseführern ist fast noch untertrieben. Aber der wirkliche Hit ist die tolle Dachterrasse im zweiten Stock. Hier lasse ich mich zum Ausklang eines jeden Tages nieder und trinke eine grosse Kanne Darjeeling-Tee. Am ersten Abend mache ich noch einen Abstecher in die Altstadt und laufe über den Kishan Pol Bazaar und den Chhoti Chaupar Platz bis zum Hawa Mahal, auch bekannt als Palast der Winde. Dort lege ich mich mit einem der fürchterlich aufdringlichen Souvenirhändler an, der mich beim Fotografieren stört. In allen Reiseführern werden die Souvenirhändler vor dem Hawa Mahal als die aufdringlichsten und lästigsten in ganz Indien beschrieben. Wie ich mit meinem fertig bin, kann ich in Ruhe fotografieren und er trottet, leise vor sich hin murmelnd und offensichtlich frustriert, mit gesengten Kopf wieder zurück zu seinen Laden. Ich kann mich nicht nur auf Englisch unterhalten, sondern auch fürchterlich schimpfen und fluchen. Mit einer Auto-Rikscha fahre ich zurück zum Atithi. Am nächsten Morgen fahre ich nacheinander die Hauptsehenswürdigkeiten ab. Nochmal Hawa Mahal, diesmal auch von der Rückseite, der Stadtpalast und das Observatorium. Der Auto-Rikscha-Fahrer mit dem ich unterwegs bin, bringt mich am Abend dann noch zum Sonnentempel im Osten von Jaipur. Durch eine Affenherde hindurch steige ich auf und schaue mir den Sonnenuntergang an. Am nächsten Tag geht es um 8:30 mit demselben Fahrer, aber einem Ambassador Nova Taxi, zum Amber Fort, 15 KM nördlich von Jaipur. Auf den Elefantenritt zum Fort verzichte ich und besteige den Felsrücken zu Fuss. Imposante Anlage, im Innern wird gerade ein Indisches Musikvideo gedreht. Obwohl ich schon um 10:45 wieder vom Fort absteige, hat mich anscheinend die Sonne erwischt. Zurück im Atithi wird mir schlecht und ich bekomme rasende Kopfschmerzen. Wie ich gegen Abend noch Geld vom Geldautomaten hole, habe ich schon Angst, dass ich zusammenbreche, so schlecht geht es mir. Ich bleibe auf dem Zimmer und lege mir kalte Umschläge auf die Stirn. Immer noch in schlechten Zustand fahre ich am nächsten Morgen weiter nach Agra.